Das Festival

Die Festivalgründerin Monika gibt Antwort:

Viele wunderbare Frauen, die sich selbstbewusst zeigen und gemeinsam mit dir etwas bewegen wollen. Mehr über sie erfährst du auf der Seite Expertinnen!

Antworten von Monika, Vereinspräsidentin & Initiantin von «MEOW!»

Das Festival findet im Burgund (F) statt und wird von FOU DE FOUGERETTE organisiert. Entstanden ist es aus unserem «Erdbeermond», einem Seminar für Mütter und Töchter rund um den Eintritt ins Frauenleben (Menarche d.h. erste Menstruation). Das Feedback der Mädchen und Frauen dazu war sehr positiv. Einzige Kritik: Das Seminar sei zu kurz! Als ich über die Möglichkeit für ein längeres Angebot nachdachte, kam im Austausch mit anderen schnell die Idee auf, das Format zu erweitern. Und daraus wurde dann «MEOW!» als Frauenfestival geboren. Mütter und Töchter d.h. Teens ab 13 Jahren sind dazu weiterhin ausdrücklich und herzlich eingeladen!

«MEOW!» steht für Magic Energy Of Women d.h. die magische Energie von Frauen. Der Name wird wie das deutsche «miau» ausgesprochen («to meow» heisst auf Englisch miauen). Das passt, denn eine ordentliche Portion Pussy-Power ist natürlich mit am Start : )))

Im Grund genommen ist das Festival sowas wie die wunderbare Zürcher Frauenbadi, einfach für mehr als Schwimmen : )

Der Fokus liegt auf der Wahrnehmungs- und Erlebnisebene. «MEOW!» bietet einen inspirierenden und geschützten Rahmen, wo es sich entspannt Frau sein und miteinander austauschen lässt.

Gute Frage : ) Erstens glaube ich, dass es uns Frauen gut tut, ab und zu ganz «unter uns» sein zu können. Vieles ist im Umbruch, Geschlechteridentitäten werden immer fluider und allgemein findet viel Veränderung und Öffnung statt. Das ist positiv und wird gleichzeitig von vielen auch als herausfordernd erlebt. 

Zweitens bin ich irgendwo mal auf die Aussage gestossen: «Der Feminismus hat es verpasst, eine positive Vision des Frauseins zu entwickeln.» Das hat mich wie ein Stromschlag getroffen. Tatsache ist, dass viele Frauen unter der Doppel- und Mehrfachbelastungen ächzen (die Französinnen sprechen von der sogenannten «charge mentale»). Der Fokus liegt oft darauf, was alles fehlt bzw. nicht gut läuft. Das hat seine guten Gründe, gleichzeitig kommen wir damit kaum in eine Position der Kraft und Fülle.

Über viele Jahrhunderte wurde eine Frau als ein «Negativ» definiert. Ein Wesen, dem etwas fehlt d.h. Frau = Mann minus Penis/Hirn/Verstand. Ich habe dann darüber nachgedacht, ob der Feminismus versagt hat, indem er das weibliche «Defizit» u.a. dadurch auffüllen wollte, indem Frauen – überspitzt formuliert – zu männlichen Kopien wurden? War die Messlatte des Feminismus von Anfang an die Falsche? (muss grad schmunzeln, während ich das schreibe… ein ungewolltes «double entendre»… haha!)

Lange ging es darum, dass Frauen im Beruf genauso «ihren Mann stehen» können. Damit haben wir uns nach «oben» d.h. Richtung männliches «Ideal» gestreckt anstatt dieses zu hinterfragen und ein weibliches Pendant auf Augenhöhe zu schaffen. Und damit haben wir m.E. aus einer defizitären Position heraus gehandelt. Über diese Gedankengänge entstanden weitere Fragen, zum Beispiel: Wie spreche ich über mein Frausein? Klage ich – oder gestalte ich? Was lebe ich meiner Tochter vor d.h. ist es für sie als junges Mädchen attraktiv, eine Frau zu werden? Und auf einer gesellschaftlichen Ebene: Wie finden wir zu lebendigen, heilsamen und zukunftsfähigen feministischen Vorbildern?

Ich fänd’s toll, wenn «MEOW!» als Plattform dazu etwas beitragen könnte.

Das Festival findet 2024 zwar zum ersten Mal statt, aber es ist mir schon jetzt ans Herz gewachsen : ) Irgendwie trete ich damit auch die Fussstapfen meiner Mutter, die als Generalsekretärin des BSF (heute alliance F) Pionierinnen des Frauenstimmrechts durch Schulklassen befragen liess und 1996 den 5. Schweizer Frauenkongress initiierte. Damals als junge Frau war mir gar nicht klar, was sie da eigentlich gestemmt hat (wir sind ja oft sehr ungnädig mit unseren Müttern…). Es ist schön, heute diese Verbindung zu spüren.

Als soziale Wesen stehen Menschen immer in Beziehung. Wenn wir neue Erfahrungen machen, diese integrieren, uns mitteilen, entwickeln und verändern – ja dann verändern wir auch die Welt um uns herum! Und das entspricht voll einem Kerngedanken des Feminismus, nämlich

dass das Private politisch ist!

Erst als Frauen begannen, offen(er) über ihr Leben und ihre Erfahrungen zu sprechen, wurde überhaupt sichtbar, wie hoch und allgegenwärtig die Hürden sind, die sie überwinden müssen – äussere genauso wie verinnerlichte. Genau deshalb sind geschützte Plattformen für Austausch so wichtig.

Das «MEOW!» Logo wurde von Léna Keller gestaltet. Sie war 2022 als Volontärin im Permakultur-Garten von FOU DE FOUGERETTE im Einsatz. Wir haben sie als Vertreterin der jungen Generation angefragt und auch, weil Léna neue Herausforderungen mit grosser Selbstverständlchkeit annimmt und sich ordentlich etwas zutraut. Das gefällt uns!

«Hallo! Ich bin 20 Jahre alt und studiere Umweltnaturwissenschaften. Neben meinem Studium begeistere ich mich für Kunst, Feminismus und die Natur. Gerne bin ich draussen unterwegs und tausche mich mit meinen Freund*innen über aktuelle Themen aus. Besonders persönlich und schön empfand ich das Gestalten eines Logos für ein Frauenfestival. Dabei war es mir wichtig, die Frau ins Zentrum zu rücken und eine Verbindung zur Natur herzustellen. Die Vielfältigkeit der Frau soll durch ihre ruhige, aber dennoch kraftvolle Körperhaltung dargestellt werden. Frauen sind unglaublich facettenreich, und es gibt noch so viel, das sie im Ausstausch miteinander lernen können.»

Léna Keller

Logo-Design

Der Verein

FOU DE FOUGERETTE

Ein (leicht verrückter ; ) Verein, der sich für Kunst & Kultur in all ihren Facetten einsetzt und unter dem Motto #TransitionCastle diverse Projekte für mehr Nachhaltigkeit sowie für einen ökologischen und wirtschaftlichen Wandel lanciert hat (u.a. Permakulturgarten, Lehrpfad für Kreislaufwirtschaft, Coworking).